Um es vorweg zu nehmen: Dieser Konzertabend genoss im Publikum das Prädikat „Es war das schönste Konzert ever“. Auch der Chorleiter, Musiker, die Sängerinnen und Sänger erlebten es als ein grossartiges eindrückliches Erlebnis.
Noch bis knapp eine halbe Stunde vor Konzertbeginn feilte Christer Løvold an Details mit dem Chor. Er ist ein Leiter, der durchaus ehrgeizig an der Höchstleistung des Chores arbeitet. Und mit ihm tut dies jedes einzelne Chormitglied auch. Dabei versicherte er allen: „Mir ist wichtig, dass der Chor die Hauptperson ist“.
Dieses Jahr entführte der Chor an die Wiege des Gospelgesangs – nach Afrika. Hierfür lernte die Sängerschar nicht ganz einfache afrikanische Liedertexte. Die afrikanischen Gospelsongs mit ihrem unverwechselbaren Rhythmus waren hinreissend. Schon mit dem Startlied „Senzenina“ sang sich Petter Udland Johansen zusammen mit den Chorstimmen in die Herzen des Publikums. Der Rhythmus Afrikas erfüllte die reformierte Kirche Kilchberg dank der Gospels „Ukuthula“, „Siyahamba“ und „Amezaliwa“. Der stimmgewaltige Chor zusammen mit der Band (Felix Klaus am Bass, Costi Topalidis, Saxophon, Lluís Ribalta, Schlagzeug und Petter Udland Johansen, Mandoline) lebten im Singen und Spielen die pure Lebensfreude. Die mystische, melancholische Seite der Lieder brachten sie ebenfalls wunderbar rüber. Tosender Applaus, Pfiffe und Bravo-Rufe waren schon in der Mitte des Konzerts zu hören.
Der Titelsong „Miracles“ ging mit dem Piano-Intro und Gesang von Christer Løvold sowie dem Chor unter die Haut und mitten in die Herzen. Auch gegen Ende des Konzerts durchdrang der Song „Mystery of Your Gift“ das ganze Sein der Anwesenden. Der Chorleiter vermerkte in seinem Worten ans Publikum: „Ich sehe an den Gesichtern des Chores die positive Reaktion des Publikums, das spornt uns alle an.“ In diesem Konzert präsentierten sich Chorleiter, Chor, Band und Solisten als ein Ganzes, verschmolzen und vereint im gemeinsamen Singen und Spielen.
Das Konzert schloss mit dem legendären Song „Halleluja“ des kürzlich verstorbenen Leonard Cohen. „Mitsingen erwünscht und erlaubt“, forderte der Chorleiter auf – und so sang auch das Publikum mit. Ein würdiger Schlusspunkt hinter einem tollen Konzert, welches das zahlreiche Publikum in die frostige Nacht hinausschickte. Ihr Weg jedoch war nicht weit! Im reformierten Kirchgemeindehaus erwartete die Zuhörerschaft und die Akteure ein grossartiger Apéro riche, bei dem genussvoll der kleine Hunger gestillt und nochmals das Erlebte in den Gesprächen in Erinnerung gerufen wurde. (bm)