Oh – what a time! Daran werden sich der Gospelchor Kilchberg und sein Publikum noch lange erinnern! Der Chor und sein Dirigenten-„Vater“ Christer Løvold boten in der brechend vollen Reformierten Kirche eine starke Leistung!​

Der Titel des Schlusskonzerts sprach für sich: „Oh, what a time”! Und in der Tat, was für eine Zeit und was für ein Abend! Zunächst kurz zur Gospelchor-Gründung: Im Januar 2008 startete Christer Løvold auf Wunsch der Kirchenpflege das Projekt „Gospelchor Kilchberg”. Er war skeptisch und rechnete mit etwa einem Dutzend Gospel-Interessierten – es kamen 60 Personen zur ersten Probe. Und das erste Konzert am 21. September 2008 war erst noch ein voller Erfolg. 

Berührende Lieder, berührender Abend

Am 9. November 2019  dieses Jahr bot der Chor – nun ein letztes Mal unter der Ägide von Christer Løvold – dem Publikum ein begeisterndes Konzert. Mit dabei die Bandmitglieder Felix Klaus, Petter Johansen und Alex Wäber sowie die hervorragende Gesangsolistin Melanie Wullschleger-Lacroix. Und schon die Startlieder  „Glory Halleluja“ und „Oh, What a Time!“ überzeugten.
Neben Klassischem brachte der Chor auch das afrikanische Element  des Gospels mit den Liedern „Ukuthula" und „Amezaliwa" hinreissend ein. Aussprache und Dynamik waren beeindruckend und zeugten von der intensiven Arbeit des Chors und seines Dirigenten. –  Ja, und dann war da noch ein norwegisches Lied im Repertoire, dessen Übersetzung Christer dem Publikum nicht vorenthielt. Der Chor sang übrigens dieses und alle anderen Liedtexte auswendig – sozusagen ein „tribute to the conductor“.

Dank an und vom Chorleiter​ 

Vorstandsmitglied Jörg Nagel dankte Christer Løvold im Namen des grossen Chors. In zwölf  Jahren waren sie alle zu einer Familie zusammengewachsen. Der Laienchor hat von Christer Løvold beim Einüben von über 150 Liedern gelernt, genau hinzuhören und zu singen. Und er überzeugte den Chor wie auch das Publikum Jahr für Jahr mit seinem Herzblut und seiner Authentizität. Präsidentin Monique Fiedler überreichte ein Farewell-Geschenk. Das Abschiednehmen war sehr emotional. Løvold sagte zum Schluss: „Dieser Gospelchor hat sich maximal entwickelt. Wir hatten eine schöne Zeit und  ihr seid jetzt in guten Händen."
Der gemeinsame Apéro liess dem Dirigenten, der Chorrunde und den Bandmitgliedern sowie dem eingeladenen Publikum Zeit, sich nochmals auszutauschen. „Jedem Ende wohnt ein Anfang inne”. Der Chor hat, wie Jürg Nagel in seiner Ansprache verriet, in Allegra Zumsteg eine neue, junge Dirigentin gefunden. Christer Løvold hingegen steckt seine Schaffenskraft in seine neue Stelle als Organist und Kirchenchor-Leiter ennet dem See. Und natürlich wird er weiterhin die „Swiss Gospel Singers" leiten, einen Chor, den er für ein Gastkonzert in der New Yorker Carnegie Hall gegründet hat. Die Chemie der etwa 100 Beteiligten war so gut, dass Weiteres geplant ist. 

Barbara Moll